Antidiskriminierungsberatung für LSBTIQ*/TIN* Respekt*OWL

Logo der Antidiskriminierungsstelle. Links eine Sprechblase, welche puzzleartig in 5 Ebenen unterteilt ist. in die Farben Gelb, Blau, Orange, Lila, Grün. In der Mitte der Sprechblase sind die Umrisse von Ostwestfalen-Lippe ausgefüllt in hellem Grün. Rechts steht Respekt*OWL Antidiskriminierungsberatung
Wir unterstützen Sie in der Antidiskriminierungsberatung durch Information, Beratung und Begleitung bei psychischen, sozialen und rechtlichen Problemen sowie der Bewältigung von Diskriminierungserfahrungen.
Diskriminerung/Benachteiligung melden?!

Hier klicken und Diskriminierungen anonym bei uns melden!

(Weiterführender Link: https://bielefeld.cloud.aidshilfe.de/index.php/apps/forms/s/RGcmkNYCTkkcq5ydDQwSTfEw)

Warum Diskriminierungen melden?
  • Um Diskriminierung sichtbar zu machen: Viele Diskriminierungsfälle bleiben unsichtbar, weil sie nicht gemeldet werden. Dadurch entsteht das (falsche) Bild, es gäbe kein Problem. Meldungen helfen dabei:
    • Zahlen und Statistiken zu erheben,
    • politische Maßnahmen zu fordern,
    • Problembewusstsein zu schaffen.
  • Um Strukturen zu verändern: Diskriminierung ist oft nicht nur individuelles Fehlverhalten, sondern Teil größerer Systeme (z. B. Rassismus, Sexismus, Ableismus, Queerfeindlichkeit, Trans*Feindlichkeit). Wenn sie gemeldet wird, kann das:
    • strukturelle Probleme aufdecken (z. B. diskriminierende Auswahlverfahren, Behördenverhalten),
    • langfristige Reformen anstoßen.
  • Um Selbstbestimmung zurückzugewinnen: Viele Betroffene fühlen sich ohnmächtig, verletzt oder wütend. Eine Meldung kann ein Schritt sein, um:
    • sich Gehör zu verschaffen,
    • Handlungsfähigkeit zurückzugewinnen,
    • Solidarität zu erleben, z. B. durch Beratung, Unterstützung oder Öffentlichkeit.
Tipps bei Diskriminierungserfahrungen

Diskriminierunen können schnell, offentsichtlich und/oder langsam und unbemerkt geschehen. Folgende Punkte könnten nach einer erlebten Situation hilfreich sein:

  • Die eigenen Gefühle ernst nehmen und nicht verharmlosen. Es ist wichtig die eigene Wahrnehung ernst zu nehmen.
  • Selbstfürsorglich mit sich umgehen. Eine Diskriminierung ist belastend. Es ist okay, sich zurückzuziehen, wütend zu sein und/oder Hilfe zu suchen.
  • Mit Freunden, Angehörigen, Vertrauenspersonen über das erlebte sprechen. Das Gespräch mit nahen Angehörigen kann helfen, die eigenen Gefühle ernst zunehmen und Unterstützung zu erhalten.
  • Ein Gedächtnisprotokoll anfertigen. Das kann helfen die Gedanken zu sortieren. In einem Gedächtnisprotokoll werden formlos die Daten über das Geschehen (Datum, Ort, Was ist geschehen, Wer war beteiligt, Gab es Zeug*innen) aufgeschrieben. (Vorlage unten als PDF zum Download verfügbar)
  • Eine Beratung in Anspruch nehmen. Viele Beratungen sind kostenlos und auf Wunsch anonym. In einer Beratung können Gefühle, Ängste und Gedanken platz finden. Es können auch Unterstützungsmöglichkeiten entstehen.
  • Über Beschwerdemöglichkeiten nachdenken. Eine Diskriminierung muss nicht hingenommen werden. Es kann eine Anzeige erstattet, eine (Dienstaufsichts-)Beschwerde formuliert oder der Fall gemeldet werden. Wir helfen Ihnen dabei!
Informationen für Kooperationspartner*innen und andere Beratungsstellen

Wir unterstützen andere Beratungsstellen und unsere Kooperationenpartner*innen durch:

  • Kollegiale Fallberatungen, um Beratungsprozesse zu reflektieren, auszuwerteren und/oder zu unterstützen,
  • Co-Beratungen, um die Fachlichkeit der Themenbereiche des LSBTIQ*/TIN+ Spektrums einzubringen,
  • Informationsvermittlung zu den Themenbereichen und Lebenslagen von LSBTIQ*/TIN*,
  • Aufzeigen von queeren Gruppen und Verweismöglichkeiten von Ratsuchenden im Raum Bielefeld und OWL.

Wann kann ich mich beraten lassen?
Sie können sich an uns wenden, wenn Sie Diskriminierung erfahren haben. Diskriminierung ist nicht nur ein Gefühl, sondern eine ungerechtfertigte Benachteiligung aufgrund bestimmter Kategorien wie zum Beispiel Ihrer (zugeschriebenen) Herkunft, Hautfarbe, Religion, sexuellen Orientierung und/oder geschlechtlichen Identität.

Themenbeispiele aus unserer Praxis (Content Note: Diskriminierungen werden abstrakt beschrieben, keine expliziten Äußerungen oder Bilder werden genutzt)

Folgend sind Beispiele aus unseren vorangegangenen Beratungen aufgeführt. Die Liste ist nicht vollständig und soll nur einen Einblick schaffen.

  • Fremdouting von bspw. Trans*Personen auf der Arbeit,
  • Keine Option für die Geschlechtseingabe Divers/Kein Eintrag,
  • Kein Zugang zu Dienstleistungen aufgrund der geschlechtlichen Identität (Trans*-Intergeschlicht-Nicht-Binär),
  • Auf der Wohnungssuche und Ablehnung aufgrund rassistischer Zuschreibung, dem Queer-Sein und/oder anderen Diskriminierungen,
  • Diskriminierende Inhalte im Lehrstoff, auf der Weiterbildung und/oder in der Schule,
  • Falsche Führung des Personenstandes im System bei Behörden, Ämtern, etc.,
  • Queerfeindliche Beleidigungen/Anfeindungen


Diskriminierungen können sich auf verschiedene Weise äußern, zum Beispiel:

  • durch abwertende oder ausgrenzende Sprache
  • durch ungerechte Behandlung bei der Arbeit, im Alltag oder bei der Wohnungssuche
  • durch Vorurteile, die Ihre Chancen oder Rechte einschränken
  • durch Benachteiligung, die nicht immer offen ausgesprochen wird, aber trotzdem spürbar ist
  • durch körperliche oder verbale Angriffe, die sich gezielt gegen bestimmte Gruppen richten

Was wir für Sie tun können:
Wir stehen an Ihrer Seite und unterstützen Sie in dem, was für Sie wichtig ist. Jeder Schritt
geschieht nur mit Ihrer Zustimmung. Sie bestimmen, was Sie brauchen – wir begleiten Sie dabei.
 

  • Zuhören & Einschätzen: Wir nehmen Ihre Erfahrung ernst und können gemeinsam darüber sprechen, was passiert ist und wie Sie sich dabei fühlen.
  • Handlungsmöglichkeiten aufzeigen: Wenn Sie möchten, überlegen wir gemeinsam, welche nächsten Schritte möglich sind und welche Rechte Sie haben. Sie entscheiden, was für Sie passt.
  • Unterstützung & Begleitung: Falls Sie Unterstützung bei Beschwerden, Gesprächen oder rechtlichen Schritten wünschen, stehen wir an Ihrer Seite. Aber auch bei anderen Schritten, wie zum Beispiel Öffentlichkeitsarbeit oder der Kontakt zu anderen Organisationen, begleiten wir Sie nach Ihrem Bedarf.


Wir arbeiten...

  • Vertraulich und geben keine Informationen über Sie weiter, 
  • Parteilich an Ihrer Seite und unterstützen Sie im Rahmen unserer Möglichkeiten,
  • Outingsensibel und achten auf mögliche Outing-Möglichkeiten und weisen Sie darauf hin,
  • Auftragsorientiert und fragen Sie immer, ob wir X oder Y tun/kontaktieren dürfen,
  • Selbstermächtigend und versuchen Sie in Ihrem Anliegen zu bestärken,
  • Ergebnisoffen, sodass jede (Um-)Entscheidung willkommen ist,
  • Unterstützend und übernehmen Kommunikation mit ausübenden Parteien/Organisationen.
Kontaktieren Sie uns!

Konstantin Michaelis (keine Pronomen)

Zertifizierte Antidiskriminierungsberater*in | Systemische Berater*in | Trans*Berater*in

michaelis@respekt-owl.de

Tel: +49 521 13 33 88 (Offene Sprechzeit i. d. R. Donnerstags von 10-12 Uhr)

Sprachen: Deutsch, Englisch, Türkisch, Sprachmittlung kann angefragt werden

Das Projekt wird vom Bundesprogramm respekt*land der Antidiskriminierungsstelle des Bundes und Der Paritätische NRW gefördert.